Das Thema Hundeknochen entzweit die Tierhalter: Die einen finden Knochen im Hundenapf absolut artgerecht, ja notwendig für die Versorgung der Vierbeiner mit wichtigen Nährstoffen. Andere dagegen halten Gebeine jeglicher Art für einen großen Risikofaktor und verzichten darauf in der Hundeernährung. Sind Kauknochen Fluch oder Sege?
Ginge man nur nach den Hundevorlieben, gehörten Knochen ganz klar zum Hundealltag: Die meisten Hunde liebes das Nagen und Kauen! Es ist eine sinnvolle und artgerechte Beschäftigung, die der Natur des Hundes entspricht. Seine Vorfahren, die Wölfe, machen schließlich auch keinen Halt davor: Sie fressen alle Teile ihrer Beute, einschließlich Haut und Knochen. Die letzteren sogar mit einem besonderen Genuss: Das Kauen gehört zur Belohnung nach einer anstrengenden Treibjagd und entspannt das Tier. Der Canis lupus familiaris hat sich aufgrund der Domestizierung zwar anders entwickelt und seine, durch die Fütterung mit Fertigprodukten "versaute" Verdauung ist sicherlich nicht mehr mit der von Wölfen identisch. Doch will man den Hund naturnah ernähren, sollten auch Knochen auf seiner Speisekarte nicht fehlen. Voraussetzung ist: Das Tier muss an diese besondere kulinarische Zutat gewöhnt sein. Und: Die Knochen dürfen nicht gekocht oder anderweitig erhitzt verfüttert werden.
Dürfen Hunde Knochen fressen?
Eine Antwort auf diese Frage diktiert schon der gesunde Menschenverstand: In Maßen verfüttert, gehören Knochen zur naturbelassenen Hundeernährung dazu. Knochen darf – und soll – man verfüttern, wenn der Hund gesund und sein Magen-Darm-Trakt an die harte Delikatesse gewöhnt ist. Kennt das Tier nur Fertigfutter – ob trocken oder nass –, ist sein Magen auf die Verdauung von Knochen nicht eingestellt: Er muss erst genügend Magensäuren und Verdauungssäfte produzieren, um Knochenkalk zersetzen zu können. Der Knochenkonsum muss also stufenweise angelernt werden. Dabei geht es nicht darum, dem Hund den richtigen Umgang mit Knochen beizubringen, sondern den Organismus an die Zufuhr der Knochensubstanz zu gewöhnen. Ist Ihr Hund ein Neuling, sollten Sie langsam und kontrolliert anfangen. Gebarfte Hunde sind meist an Knochen gewöhnt.
Knochen nur roh verfüttern
Hundehalter, die Angst vor Knochenfütterung haben, haben teilweise Recht: Gekochte – oder anderweitig erhitzte Knochen – sind lebensgefährlich und sollten nie im Hundenapf landen. Durch die Einwirkung der Temperatur – beim Kochen, Braten oder Grillen – verändert sich die Struktur der Knochen: Sie werden porös und brechen beim Knacken in spitze Teile, die den Hund ernsthaft verletzen können. Reste von Grillhähnchen, Schweinerippchen oder die knochige Einlage aus dem Rinderfond sind manchem zwar vielleicht zu schade zum Wegwerfen, aber auf den Hundespeiseplan gehören sie auf keinen Fall. Wenn Knochen – dann nur roh! Dazu zählt auch die getrocknete Variante, wie Hopey‘s knochige Kauartikel. Diese Kausnacks werden nicht erhitzt und sind wie eine etwas ästhetischere Option der frischen Fleischknochen aus dem Barfer-Speiseplan zu verstehen.
Kauknochen: Mineralienquelle für den Hund
Barfer wissen es: Neben Muskelfleisch, Innereien sowie Obst und Gemüse ist Knochenfütterung für den Hund ganz wichtig. Aus gutem Grund. Knochen enthalten wichtige Mineralien und Spurenelemente, wie Calcium, Phosphor, Kalium, Natrium, Eisen und Magnesium, die für unterschiedlichen Prozesse im Körper gebraucht werden. Ähnlich wie calciumhaltige Lebensmittel in der menschlichen Diät sorgen anorganische Substanzen im Knochen der Schlachttiere für starke Knochen auch beim Hund. Die enthaltenen Salze Calciumflourid, Calciumkarbonat, Calciumphosphat, Calciumchlorid und Magnesiumphosphat verleihen dem hündischen Skelett Stabilität und Festigkeit.
Weitere Vorteile von Knochen für Hunde
Wer schon mal den Hund beim Knochenkauen beobachtet hat, kennt den Vorteil von Knochenfütterung: Man bekommt den Vierbeiner für lange Zeit artgerecht beschäftigt und glücklich dazu. An den Knochen zu nagen, Fleischreste abzuknabbern oder das Knochenmark herauszulecken entspricht der Hundenatur und löst beim Tier Glücksgefühle aus. Ganz nebenbei werden beim Knochenkauen auch die Zähne geputzt: Der mechanische Abrieb wirkt auf den Zahnbelag wie eine effektive Zahnbürste. Auch die Kau- und Kopfmuskulatur werden trainiert und gestärkt.
Knochen ja, aber nicht zu oft!
Knochenkonsum ist gesund, aber nur in Maßen. Wer seinem Hund zu viele Knochen gibt, riskiert eine Überversorgung mit Kalzium sowie schmerzhafte Verstopfungen. Während der erste Nebeneffekt nur langfristig eine Rolle spielt und nicht sofort festzustellen ist, ist der sogenannte „Hundekot“ ein direkter Nachteil bei zu viel Knochen: Kleingekaute Knochenreste werden im Überfluss nicht verdaut durch den Körper befördert. Im Enddarm angelangt wird dem Kot das Wasser entzogen – so entsteht der typische Knochenkot, eine trockene, harte zementartige Masse. Bei gelegentlich gegebenen Knochen oder solchen, die noch viel Fleisch enthalten, wird der Kot zwar auch deutlich heller und trockener, bereitet dem Hund aber keine Probleme beim Entleeren. Nach einer Knochenmahlzeit sorgt auch ein Schuss Milch oder Speiseöl im Napf für einen weicheren Kot.
Welche Knochen für Hunde?
Grundsätzlich eignen sich alle Knochen von Schlachttieren als Hundedelikatesse. Sollte der Hund dazu neigen, ganze Stücke zu verschlingen, sind die ganz großen Kauartikel wie Pferdeknochen oder Schinkenknochen zu empfehlen – an denen wird der Vierbeiner einfach genüsslich kauen und das vorhandene Fleisch abnagen statt sie in Gänze zu verschlingen. Für den Einstieg – oder für kleinere Hunde – sind auch Putenhälse oder Entenhälse gut geeignet. Für das kleine Vergnügen zwischendurch sind die schonend getrockneten, mundgerechten Chicken Wings die passende Alternative.
Ein kleines Knochen-Einmaleins:
- Knochen nur roh verfüttern, niemals gekocht/gebraten
- Maximal 1-2 die Woche
- Welpen große Stücke geben, die nicht verschluckt, sondern nur abgenagt werden können, oder dünne Knochen wie Hähnchenflügel oder Entenhälse
- Bei ungeübten Hunden langsam anfangen
- Knochen nur unter Aufsicht geben