Die meisten Hunde lieben Schweinefleisch wegen des aromatischen Geschmacks und der bissfesten Struktur. Die modernen Hybridrassen, die in den heutigen Landbetrieben gezüchtet werden, sind zum Teil auch weniger fettig als Rinder, es sei denn es handelt sich um ursprüngliche Rassen, die überwiegend in Bio-Höfen gehalten werden. Diese haben einen etwas höheren Fettanteil. Sowohl das Muskelfleisch vom Schwein als auch die Innereien sind für Hunde leicht verdaulich und wertvoll als Proteinquelle.
Die aujeszkysche Krankheit beim Hund
Was dürfen Hunde nicht essen?
Auf die Frage „Was dürfen Hunde nicht essen“ wird oft jedoch – zusammen mit giftigen, unverdaulichen oder allergenen Nahrungsmitteln – auch Schweinefleisch genannt. Allerdings ist Schweinefleisch an sich weder schädlich noch allergieauslösend oder ungenießbar für Hunde.
Die einzige Problematik, die das Thema „Schweinefleisch und Hund“ betrifft, ist ausschließlich mit rohem Fleisch verbunden und der Gefahr, die von Aujeszky – Virus ausgeht.
Was ist Aujeszky – Virus?
Der Name des Aujeszky – Virus oder auch aujeszkysche Krankheit kommt von dem ungarischen Tierarzt Aladár Aujeszky, der 1902 als erster die Viruserkrankung bei Schweinen beschrieb. Der Erreger gehört zu den Herpesviren und heißt im Fachjargon Suide Herpesvirus 1 – oder abgekürzt SuHV-1. Die Aujeszkysche Krankheit wird im Volksmund auch Pseudowut genannt, weil die Symptome an die Tollwut erinnern. Die meisten der derzeit bekannten 170 Virusspezies sind wirtsspezifisch, das bedeutet, dass ein bestimmtes Virus meist nur bestimmte Organismen (Wirte) infiziert. Das SuHV-1 hat ein für Herpesviren ungewöhnlich breites Wirtsspektrum. Der Hauptwirt ist für das Aujeszky-Virus das Haus- oder Wildschwein. Nebenwirte können alle Säugetiere werden, bis auf den Menschen und anderen höhere Primaten, die aus bisher unbekannten Gründen resistent sind, sowie Einhufer, also zum Beispiel Pferde oder Esel, die so gut wie nie erkranken.
Der Name der Virusfamilie leitet sich aus dem Griechischen ἕρπειν (herpein) ab und bedeutet „kriechen“. Das geht auf die kriechende Ausbreitung der Hautläsionen zurück, die bei einer Infektion mit dem Herpes-simplex-Virus hindeutet.
Warum ist Aujeszky – Krankheit so gefährlich?
Bei Schweinen äußert sich die aujeszkysche Krankheit in der Regel durch Fieber, Appetit- und Antriebslosigkeit, Husten, Schnupfen, Krämpfe, Zittern und Lähmungen in den Beinen, der Verlauf der Infektion ist allerdings in der Regel nicht lebensgefährlich. Nur bei schwachen oder sehr jungen Tieren kann es zu Entzündung des Gehirns und zum Tode kommen. Für Nebenwirte, darunter Hunde oder Katzen, aber auch Rinder, Schafe oder Nagetiere, endet die Krankheit binnen weniger Tage tödlich. Hunde können sich mit dem Aujeszky – Virus durch den Kontakt mit einem kranken Schwein – Hausschwein auf einem Bauernhof oder Wildschwein im Wald - oder aber durch den Verzehr von Rohfleisch von dem infizierten Tier anstecken.
Was sind die Symptome der Pseudowut?
Die ersten Anzeichen der Aujeszky-Krankheit sind eher unspezifisch und spiegeln sich meist im geänderten Verhalten des Hundes wider: Entweder wird er unruhig und reagiert grundlos aggressiv oder er wirkt auffällig schlapp und antriebslos. Spezifisch für die Pseudowut wird erst der plötzlich eintretende, extrem starke Juckreiz, weswegen die Krankheit im frühen 19. Jahrhundert in den USA „mad itch“ genannt wurde („verrücktes Jucken“). Infizierte Tiere haben auch keinen Appetit und leiden unter Erbrechen, Durchfall und Speicheln.
Kein rohes Schweinefleisch für Hunde
Auch wenn sich die Symptomatik der Pseudowut ernst anhört, so gilt das Aujeszky - Virus in deutschen Hausschwein-Beständen als ausgerottet. Das Entscheidende aber ist, dass nur rohes Fleisch von Schweinen – oder der Kontakt mit infizierten Tieren - gefährlich sein könnte. Im Fleisch, das erhitzt wurde – entweder durch das Kochen oder Trocknen – überleben die Erreger nicht. Dosenfutter mit Schweinefleisch oder getrocknete Kauartikel wie etwa Schweineschwänze oder Schweinedärme können ohne Bedenken verfüttert werden. Garantiert!